In dieser Episode unseres Business Interviews Podcasts sprechen wir mit Tim Jaschke.
Tim ist Copywriter und unterstützt Unternehmen dabei, ihr Messaging im Marketing zu verbessern, um ihre Zielgruppe besser zu erreichen und damit schlussendlich den Umsatz zu erhöhen.
3 Learnings des Gesprächs:
- Während im B2C Copywriting mehr Fokus auf der Emotion liegt, geht es im B2B mehr um die Funktionalität.
- Copywriter brauchen vor KI keine Angst haben, sondern sollten verstehen, sie zu ihrem Vorteil zu nutzen.
- Die volle Attribution im Copywriting ist kaum möglich, jedoch gibt es Wege, die Wirksamkeit von Texten zu messen.
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Von Anzug und Krawatte zu Startup und Szeneviertel
Das Texten wurde Tim praktisch in die Wiege gelegt, da sein Vater Journalist ist. Bereits in seiner Jugend hat er daher für die Lokalzeitung geschrieben. Trotzdem hat er sich als junger Erwachsener vorerst für ein BWL Studium und nach wenigen Semestern für ein Pädagogik Studium entschieden.
Da er allerdings als Lehrer nur wenig Spaß im Job hatte, wechselte er zu einem Job im HR bei Lufthansa. Danach arbeitete er im Angestelltenverhältnis bei einem großen Beratungsunternehmen. Bevor er 2019 die Erkenntnis hatte, dass er am meisten Freude an der Arbeit als Werbetexter hat.
So startete er im Copywriting für ein Startup durch und beschäftigte sich nebenbei auch als Freelance SEO Texter für Firmen und Agenturen für Suchmaschinenoptimierung. Hier schrieb er vor allem Texte für Online-Shops. Im Startup lernte er auch klassisches Copywriting für Social Media Ads, Blogs oder Landing Pages.
Seit Anfang 2023 ist er ausschließlich selbstständig als Copywriter tätig und unterstützt Unternehmer jeglicher Branche. Vor allem aber B2C Händler mit Online-Shops, Email Marketing oder Facebook Ads und B2B Unternehmen, die ihre Website regelmäßig erweitern möchten oder Email Kampagnen brauchen.
Copywriting ohne Personas
In seinem Job verfolgt Tim einen interessanten Ansatz. Er fokussiert sich beim Schreiben nicht auf klassische Personas, die einen Idealkunden beschreiben sollen. Vielmehr arbeitet er mit “Angles”. Dabei handelt es sich um Ansätze, die er anhand eines Beispiels erklärt:
Angenommen, jemand bietet Nahrungsergänzungsmittel an. Hier gibt es mehrere Ansätze, die verfolgt werden. Nahrungsergänzungsmittel…
- … helfen gegen Hungergefühl
- … unterstützen eine gesunde Ernährung
- … sorgen für Gewichtsabnahme
All diese Ansätze sprechen unterschiedliche Konsumenten an. Tim stellt diese verschiedenen Angles gegenüber und findet heraus, auf welchem Kanal, mit welchem Medium und mit welchen Worten er die verschiedenen Konsumenten am ehesten ansprechen kann.
Worte und ihre Wirkung
Tim fasziniert es, was man mit Worten bewirken kann. Egal ob bei persönlichen Nachrichten auf LinkedIn oder bei Werbetexten, die tatsächlich zu einem Kauf, einem Klick oder einem Abo führen. Die Magie von Worten, die Menschen berühren und zu Handlungen animieren, ist erstaunlich.
Da man sich gerade bei B2C auf klassische Marketingformeln und Psychologie stützen kann und die Emotionen teilweise mehr gefragt sind, gefällt Tim die Arbeit für B2C Unternehmen auch etwas besser.
Im B2B muss man meist pragmatischer vorgehen. Es geht weniger um Emotionen und mehr um Funktionalität. Was sich auch in den Werbetexten bemerkbar macht. B2B ist daher sehr lehrreich, aber auch herausfordernd.
So sieht die Zusammenarbeit mit Tim aus
Viele Unternehmen haben keine eigenen Mitarbeiter für Copywriting und schenken den Texten zu wenig Aufmerksamkeit. Das ist auch der Grund, warum Werbetexten gerne ausgelagert wird.
Der erste Touchpoint ist immer ein Call zwischen Interessent und Tim. Wenn alle Rahmenbedingungen passen, geht es zügig mit dem Kick-off weiter. Hier wird stark über die Kunden der Kunden gesprochen, sodass Tim die Zielgruppe mit deren Bedürfnissen kennenlernt.
Die Mehrheit seiner Kunden hat kein tiefgreifendes Verständnis für das eigene Zielpublikum. Weshalb auch die Marketingmaßnahmen unstimmig und erfolglos sind. Ohne die entsprechende Vorarbeit lohnt es sich auch gar nicht wirklich, Texte zu schreiben.
Tiefe Recherche hilft ihm außerdem, das Messaging abzuleiten, die Awareness Stufe der Zielgruppe einzustufen und die richtige Tonalität zu finden. Danach werden die idealen Texte mit beliebig vielen Korrekturschleifen erstellt.
Erst wenn die Message optimal formuliert ist, geht es ans Testing. Tims Werke werden mit eigenen oder KI-generierten Texten gegengetestet und resultieren im besten Fall in einem positiven Ergebnis.
Von Erstgespräch bis Leistungserbringung werden die meisten Projekte in etwa 4 Wochen abgeschlossen. Wobei sich der Umfang des Projekts am Kunden orientiert und mit der Anzahl der Korrekturschleifen variiert.
Sichtbarkeit und Kundenakquise
Neben einem fixen Kundenstamm, den er regelmäßig betreut, hat Tim auch monatlich neue Kunden und Projekte, die auch nur über einige Monate laufen. Um Neukunden zu generieren, verwendet er in erster Linie LinkedIn. Das ist sein primärer Inbound Kanal.
Aber auch Netzwerke und Events bringen ihm Zulauf und neue Kunden. Es hilft ihm, sich in den Kreisen von Startups zu bewegen, neue Kontakte zu knüpfen und bei Veranstaltungen sowohl aktiv als Speaker als auch als Teilnehmender dabei zu sein.
Die persönliche Interaktion mit potentiellen Kunden hilft oft mehr, als der Kontakt über LinkedIn. Um letztlich eine Zusammenarbeit einzugehen.
Messung der Effektivität
Die Effektivität von Copywriting einer Kampagne zu messen ist schwierig. Um die richtige Auswertung zu garantieren, verwendet Tim beim Schreiben von Slogans für grafische Ads immer das gleiche Creative. Es handelt sich also immer um das gleiche Creative, mit aber etwa 15 bis 20 verschiedenen Versionen von Texten.
Trotzdem ist es nicht immer einfach, die alleinige Wirkungskraft vom Text zu messen, da dieser immer in Verbindung mit grafischem Content ausgespielt wird. Auch bei Skripten gestaltet sich die Messung der Wirksamkeit als eher schwierig, da diese stark von der Person die den Text einspricht abhängt.
Jedoch ist klar, dass ohne guter Copy auch alle anderen Maßnahmen nicht effektiv sein können. Denn gerade in Videos ist das gesprochene Wort verantwortlich dafür, ob Nutzer dieses bis zum Ende ansehen oder nicht. Und auch bei Creatives sind die Texte maßgeblich entscheidend, wenn es um Emotionen und Handlungen geht.
KI im Copywriting
Viele Texter haben unnötig Angst vor ChatGPT und Co., anstatt KI zu ihrem Vorteil zu nutzen. Tim verwendet die KI täglich in seinem Job, weiß aber auch, dass diese menschliche Texte nicht gänzlich ersetzen kann.
Während die KI ein gutes Mittelmaß an textlicher Qualität liefert, braucht es manuelle Arbeit, um daraus wirklich emotional ansprechenden, herausragende Copy zu kreieren.
Für maßgeschneiderte Texte braucht es einen guten Copywriter. Bei KI geht es im Copywriting nicht um Ersatz, sondern Einsatz. Wer versteht, mit der KI zusammenzuarbeiten, kann damit effizienter arbeiten. Gerade bei Datenaufbereitung und Recherche ist KI bereits eine wichtige Unterstützung.
Copywriting Quick Tipp
Tim empfiehlt Unternehmen, die Ohren offen zu halten. Um zu verstehen, was die Kunden für wirklich wichtig erachten. Unternehmen müssen lernen, den Fokus von der eigenen Leistung wegzubewegen und hin zu dem Outcome für den Kunden zu lenken.
Statt einer Landing Page voller Wir-Botschaften sollte mehr Aufmerksamkeit auf dem Ergebnis und der Relevanz für den Kunden liegen. Wer das im Messaging beherzigt, wird mehr Erfolg mit Copy und Kampagnen haben.
Wo man Tim findet:
Hier geht’s zum Linkedin Profil von Tim: https://www.linkedin.com/in/timjaschke/
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Durch ihr Tourismusstudium hatte Elisabeth schon viele Berührungspunkte mit Content Marketing. Ihre Leidenschaft für das Schreiben hat sie dann während eines Praktikums als Marketingassistenz für sich entdeckt. Im Copywriting lassen sich ihr vielschichtiges Interesse und die Freude am Schreiben perfekt kombinieren.