Vergleich: Gated Content vs. Ungated Content (Was ist besser?)

Die Antwort auf diese Frage kannst du dir wahrscheinlich schon denken. Richtig, es kommt darauf an! 

Beide Arten von Inhalten haben ihre Vorteile, jedoch kommen diese wie so oft mit gewissen Nachteilen. 

Damit du dir ein klares Bild davon machen kannst, erklären wir dir…

  • was überhaupt der Unterschied zwischen Gated und Ungated Content ist 
  • die Vor- und Nachteile von Gated und Ungated Content 
  • warum wir persönlich Ungated Content präferieren 
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Was ist der Unterschied zwischen Gated und Ungated Content?

Falls dir die beiden Begriffe nicht geläufig sind, hier eine kurze Erklärung: 

Bei Gated und Ungated Content geht es darum, wie du Content für die Nutzer bereitstellst. Bei Gated Content handelt es sich z.B. um Ebooks, Whitepapers, Webinare, Checklisten. All diese Content Pieces stellst du deinen Website-Besuchern als Gegenleistung für etwas anderes zur Verfügung.

ebook download formular von search engine journal

Der Download eines der Ebooks des Search Engine Journals zeigt ganz gut, welche Daten man als Nutzer angeben muss, um sich das Content Piece schließlich herunterladen zu können. 

Wir sprechen hier von einem Tauschgeschäft. Der Zugang zu den Inhalten wird den Nutzern im Austausch für eine Aktion oder Information gewährt. Deine Nutzer tragen beispielsweise ihre Email-Adresse in eine Liste ein und erhalten dafür ein Ebook. 

Vor allem bei digitalen Zeitungen oder Magazinen gibt es aber auch Gated Content, für den mit Geld bezahlt werden muss. Oftmals muss ein digitales Abo abgeschlossen werden, um Premium Artikel lesen zu können. 

Bei Ungated Content hingegen können die Besucher auf Inhalte zugreifen, ohne Formulare auszufüllen oder persönliche Daten anzugeben. Sie sind somit nicht zugangsbeschränkt. 

In der Regel sind solche Inhalte z.B. Blogbeiträge, Podcasts oder Videos auf YouTube. 

Die Vor- und Nachteile von Gated Content

Hier vorerst alle Pros und Cons zu Gated Content auf einen Blick: 

Vorteile Nachteile 
LeadgenerierungHohe Einstiegsbarriere für Nutzer 
Wertvolle Daten als Aufwandsentschädigung Kein Nutzen von SEO-Vorteilen 
Einfaches Lead Nurturing möglich Weniger Reichweite

Der offensichtlichste Vorteil von Gated Content sind die Leads, die du dafür bekommst. Leads, die offensichtlich Interesse an deinem Content und Angebot haben. 

Angenommen du schreibst ein Whitepaper, recherchierst ordentlich dazu und lässt es grafisch schön aufwerten. Das bedeutet natürlich nicht nur zeitlichen Aufwand, sondern auch finanziellen. 

Wenn du als Aufwandsentschädigung dann für dieses Whitepaper Geld verlangst, wird es wohl kaum jemand konsumieren. Das Angebot an gratis Whitepapers ist schlichtweg so hoch, dass niemand dafür Geld bezahlen wird. 

Kontaktinformationen wie beispielsweise eine Email-Adresse hingegen sind valide „Zahlungsmittel“ für ein Whitepaper. 

Und je mehr Informationen du von den Konsumenten des Whitepapers hast, desto besser. Denn detailliertere Informationen geben dir auch die Möglichkeit, dein Angebot noch zielgerichteter zu vermarkten. 

Das heißt, du kannst diese Leads dann auch gezielt mit für sie relevanten Inhalten versorgen. 

Trotz all der oben genannten Vorteile hat die Bereitstellung von Gated Content auch klare Nachteile. 

Die Einstiegsbarriere Informationen preiszugeben, die man möglicherweise nicht einfach so preisgeben möchte, stellt oft ein Problem dar. 

Fehlt das notwendige Vertrauen, werden Nutzer, die eigentlich qualifizierte Leads wären, abspringen und niemals in deinen Interessenten-Pool gelangen. Das passiert insbesondere dann, wenn sie glauben, dass sie auf ähnliche Inhalte auch anderswo zugreifen können, ohne diese Daten preiszugeben. 

Laut einer Umfrage gaben 81% der Kunden an, dass sie sich aufgrund eines Formulars gegen das Herunterladen von Inhalten entscheiden würden. 

Und 39% gaben in diesem Zusammenhang an, dass sie falsche Informationen eingeben würden, um Inhalte herunterzuladen.

Deinen Content mit einer Art Paywall zu schützen, kann also dazu führen, dass potenzielle Interessenten deine Website verlassen und auf die eines Wettbewerbers wechseln. Oder dir falsche Daten zukommen lassen, die dir schlussendlich bei deinem Lead Nurturing keinen Nutzen bringen. Damit musst du bei der Veröffentlichung von Gated Content leider rechnen. 

Der beschränkte Zugriff auf gewisse Content Pieces bedeutet auch, dass du nicht in den Genuss der SEO-Vorteile dieses Inhalts kommst. Und das obwohl du wahrscheinlich mehr Zeit in dieses Content Piece investiert hast, als in so manchen Blogartikel. 

Du wirst mit zugangsbeschränkten Inhalten weder großen Ranking-Einfluss in der Suchmaschine haben, noch Reichweite generieren. 

Wichtig: Seit der DSGVO gibt es ein sehr strenges Kopplungsverbot. Das heißt, es ist nicht erlaubt, ein Freebie wie beispielsweise ein Whitepaper gegen das Eintragen in den Newsletter zur Verfügung zu stellen. 

Primär geht darum, dass der einmalige Download eines Freebies als unangemessene oder nicht sachlich begründete Gegenleistungen zum regelmäßigen Erhalt des Newsletters steht. 

Die jeweilige Person muss dem Erhalt des Newsletters ganz eindrücklich zustimmen, unabhängig von dem genannten Freebie. 

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Und nun die Pros und Cons von Ungated Content

In dieser Tabelle findest du alle Stärken und Schwächen von Ungated Content auf einen Blick. 

Vorteile Nachteile 
Keine Eintrittsbarriere für Nutzer Weniger persönliche Daten der Nutzer 
Positive Erfahrung, mehr Vertrauen seitens der Nutzer Keine direkte Aufwandsentschädigung 
Nutzung von SEO-Vorteilen möglich Lead Nurturing ist aufgrund weniger Daten schwieriger 

Kurz gesagt sind die Vor- und Nachteile von Ungated Content genau umgekehrt zu denen von Gated Content.

Wenn du Inhalte ohne Einschränkung zur Verfügung stellst, werden diese auch viel öfter angesehen. Es besteht keine Eintrittsbarriere und jeder, der deine Inhalte konsumieren möchte, kann das uneingeschränkt tun. 

Somit profitierst du natürlich auch von etwaigen SEO-Maßnahmen und der Werbeeffekt ist weitaus größer als bei Gated Content. 

Außerdem schaffst du mit einem frei zugänglichen Whitepaper auch einen positiven Überraschungseffekt bei den Nutzern. Da die meisten Nutzer davon ausgehen, dass der Download nur durch eine Gegenleistung möglich ist, schaffst du durch den uneingeschränkten Download ein nachhaltig positives Erlebnis. 

Oft führt diese positive Erfahrung dazu, dass Nutzer sich freiwillig in deinen Newsletter eintragen. 

Allerdings erhältst du durch Ungated Content nicht die Leads, die dir Gated Content generiert. 

Dieses Problem kannst du aber, sofern es die Cookies erlauben, umgehen. So kannst du Leute, die bestimmte deiner Pages besuchen, durch Retargeting erreichen.

Wie du siehst, hast du im Online Marketing über Retargeting trotzdem noch die Möglichkeit, die richtigen Besucher mit den richtigen Inhalten zu versorgen.

Auch wenn du damit etwas mehr Ad Budget verbrauchst, kann sich diese Art des Lead Nurturing durchaus lohnen. 

Ungated Content Best Practice 

Wir selbst haben bereits ein aufwändig produziertes Whitepaper als Gated Content veröffentlicht. Die Nutzer mussten für den Download nicht nur ihre Email-Adresse, sondern auch den vollen Namen und ihre Position im Unternehmen angeben. 

Auch wenn dieses Whitepaper einige Male heruntergeladen wurde, haben wir uns dafür entschieden, es zukünftig uneingeschränkt als Ungated Content zur Verfügung zu stellen. 

Warum? Ganz einfach: Jeder, der mehr über unsere Tätigkeit erfahren möchte, kann sich freiwillig in unseren Newsletter eintragen. 

Uns persönlich sind langfristig gesehen ganz einfach die Vorteile von Ungated Content lieber als die Vorteile von Gated Content. Das ist aber natürlich persönliche Präferenz und keine Empfehlung. 

Wie immer hoffen wir, dass dir dieser Beitrag weitergeholfen hat. Falls du diese Arbeit trotzdem lieber den Profis überlassen möchtest, melde dich gerne bei uns. 

So können wir im persönlichen Gespräch über deine Strategie sprechen und die besten SEO-Maßnahmen für dich ermitteln. 

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Sebastian Loos

    Ich bin auch der Meinung, dass Ungated Content der bessere Weg ist. Zum einen sind viele Nutzer negativ gegenüber Datenabfragen eingestellt (was die erwähnte Statistik von turtl belegt). Zum anderen sehe ich das Problem mit den „Lead-Leichen“ – viele geben ihre Daten nur her, damit sie ein Freebie bekommen und das führt zu einem statistischen Zuwachs, der aber keine Aussage über die Qualität der Leads trifft.

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