In dieser Episode unseres Business Interviews Podcasts sprechen wir mit Dr. Robert Waldl.
Dr. Robert Waldl ist als Psychotherapeut und Unternehmensberater tätig. Im Interview spricht er darüber, wie ihn sein Weg von einer technischen Ausbildung hin zu seiner Leidenschaft für Psychotherapie geführt hat. Und welchen Nutzen er für (Familien-) Unternehmen damit bringen kann.
3 Learnings des Gesprächs:
- Wie man den idealen Psychotherapeuten findet.
- Warum man bei der Wahl eines Coaches besonders auf Qualitätsnachweise achten sollte.
- Wieso Familienbetriebe oft nachhaltig erfolgreicher sind als andere Unternehmen.
Das Interview auf Spotify hören:
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Vom Techniker zum Psychotherapeuten
Robert arbeitet als Psychotherapeut und Führungskräfte-Coach in Wien. Außerdem arbeitet er mit Familienbetrieben an der Schnittstelle zwischen Familien und Unternehmen.
Das Interesse für Psychologie entdeckte Robert bereits mit etwa 15 Jahren, als er Bücher von Sigmund Freud las und darüber mit seinen Freunden diskutierte. Da es aber zu diesem Zeitpunkt mit einer technischen Ausbildung bessere Chancen am Jobmarkt gab, absolvierte er eine HTL mit technischem Schwerpunkt. Deshalb arbeitet er sogar in Australien als Techniker.
Aus Heimweh kehrte er jedoch nach einigen Jahren nach Österreich zurück, um in Wien an der technischen Universität Bauingenieurwesen zu studieren. Da sein Interesse an Psychotherapie aber trotzdem nach wie vor groß war, beschloss er, in den 90er Jahren eine Psychotherapieausbildung und eine Coaching-Ausbildungen zu absolvieren.
Obwohl es anfangs in dieser Zeit noch seitens der Unternehmen Berührungsängste mit der Psychotherapie gab, konnte er sich als Führungskräfte-Coach etablieren. Heutzutage gehen Unternehmen offener mit dem Thema Coaching und Psychotherapie um.
Empfehlungsmarketing zur Neukundenakquise
Die Mehrheit seiner Kunden erhält Robert über Empfehlungen. Sowohl im Coaching als auch in der Psychotherapie. Meistens handelt es sich dabei um Personen, die einen bestimmten Leidensdruck erfahren haben und sich auf Empfehlung von Freunden und Verwandten bei Robert melden.
Bei dem Erstgespräch ermutigt er Neukunden allerdings, sich mehr als nur einen Therapeuten anzusehen, um die bestmögliche Basis für eine gute Therapie zu finden.
Wann braucht es Psychotherapie?
Es gibt zahlreiche Kriterien, bei denen Robert einen Psychotherapie empfehlen würde. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein einschränkender psychischer Erlebniszustand immer einen guten Grund für eine Psychotherapie darstellt. Niemand sollte Einschränkungen im Leben zu lange hinnehmen, sondern schnellstmöglich um Hilfe bitten.
Im besten Fall macht man aber schon früher eine Psychotherapie. Sobald man das Gefühl hat, nicht sein volles Potential ausschöpfen zu können oder das Erleben von Freude und Genuss über einen längeren Zeitraum nicht möglich ist, kann eine Therapie bereits eine sinnvolle Unterstützung sein.
Oft reicht schon ein Gespräch oder ein paar wenige Gespräche mit einem Therapeuten. Nicht jeder muss eine intensive Psychotherapie absolvieren. Ein paar Gespräche können oft schon Großes bewirken.
Manche Menschen benötigen auch gar keinen Therapeuten. Gespräche mit guten Freunden und engen Vertrauten können oft bereits helfen, neue Perspektiven zu erlangen und mit dem Erlebten besser umzugehen. Nur wenn diese Gespräche nicht weitreichend genug sind, kann die Therapie ein willkommenes Mittel zur Verbesserung der Situation darstellen.
Therapie und Coachings vor Ort und online
Robert erklärt, dass sich bei ihm mehr Männer als Frauen melden. Obwohl grundsätzlich deutlich weniger Männer Psychotherapie machen als Frauen. Insgesamt gibt es aber auch mehr Psychotherapeutinnen als Psychotherapeuten.
Die meisten Gespräche finden vor Ort bei ihm in der Praxis statt. Er bietet aber auch die Möglichkeit zu Online-Gesprächen an. Daher hat er sogar in Washington oder Tel Aviv Terminvereinbarungen. Seine Kunden sind oft auch geschäftlich unterwegs und schätzen es daher, aus aller Welt mit Robert per Video-Call sprechen zu können.
Als Coach ist Robert auch selbst unterwegs, primär als Supervisor in Psychiatrien. Gerade bei Gruppen-Coachings ist er auch in den jeweiligen Unternehmen vor Ort tätig.
Wann lohnt sich Coaching?
Oftmals erhält Robert Anfragen für Einzelcoachings von Führungskräften jeden Alters. Die Gründe dafür sind in der Regel:
- Menschen sind neu in ihrer Position
- Jemand ist mit der Führung des Teams überfordert
- Ein Kunde benötigt Hilfe dabei, die richtige Work-Life-Balance zu finden
Im ersten Coaching, das mindestens 90 Minuten dauert, können die Personen Robert kennenlernen und erhalten eine Analyse der Führungssituation. Mit dieser können die Personen dann entscheiden, ob sie weiter im Coaching mit Robert bleiben wollen, oder anders vorgehen möchten.
Sollte sich jemand für die Zusammenarbeit mit Robert entscheiden, schickt dieser einen Kostenvoranschlag an das jeweilige Unternehmen für 8-10 Einheiten, die an 5 Terminen stattfinden. Dabei wird dann ein bestimmtes Ziel sehr intensiv verfolgt und jede Sitzung genau evaluiert. Um Fortschritte genau festhalten zu können.
Unternehmen ≠ Familienunternehmen
In Unternehmen geht es schlichtweg um Arbeitsbeziehungen. Wenn jedoch Familie und Unternehmen zusammenkommen, sind die Beziehungen viel intensiver. Man kennt die Personen in Familienunternehmen auf eine andere Art, sieht sich auch außerhalb des Arbeitskontexts und verbringt oft einen Großteil der Freizeit miteinander.
Das gibt Konfliktpotential. Wirtschaftlich gesehen liegen darin große Chancen, was auch der Grund ist, warum es weltweit sehr viele sehr erfolgreiche Familienunternehmen gibt. Durch die Überlagerung der Systeme gibt es aber mehr Themen innerhalb der Familie und des Unternehmens abzuarbeiten.
Gut funktionierende Familienunternehmen haben im Gegensatz zu anderen Unternehmen 2 Charakteristika:
- Familienunternehmen sind flexibler und agiler. Entscheidungsträger können Geschäftliches stets auch im privaten Bereich besprechen und Ideen von heute auf morgen umsetzen.
- Sie wirtschaften nachhaltiger. Denn sie laufen nicht einfach der nächstbesten Geschäftsidee hinterher, sondern orientieren sich an einer generationenübergreifenden Wertehaltung. Das macht sie sehr widerstandsfähig.
Die Zukunft von Coaching und Psychotherapie
In der Psychotherapie findet aktuell ein starker Wechsel an Generationen statt. Viele Kollegen von Robert gehen in Pension, während aber mehr Menschen denn je die Psychotherapieausbildung in Österreich absolvieren. Gleichzeitig nimmt auch die Nachfrage nach Psychotherapie sehr stark zu.
Auch die Nachfrage nach Coachings nimmt seit den letzten 20 Jahren weiter zu. Allerdings muss man Coaching etwas kritisch betrachten, da es sich dabei nicht um einen geschützten Begriff handelt. Leider fühlen sich viele Menschen mit wenig Erfahrung und Ausbildung dazu berufen, Coachings anzubieten.
Wenn man heutzutage Coaching anbietet, kann man sich daher erfolgreich von der Konkurrenz unterscheiden, wenn man auf Qualität verweisen kann. Vorträge und Publikationen in Fachzeitschriften sind beispielsweise ein gutes Mittel, um seine Professionalität im Coaching zu untermauern.
Wie finde ich die ideale Psychotherapie?
Um herauszufinden, ob die Zusammenarbeit mit einem Psychotherapeuten gut funktionieren wird, braucht es ein erstes Gespräch. Als Klient muss ich mich in diesem Erstgespräch bereits gut verstanden und gut aufgehoben fühlen. Ist das nicht der Fall, sollte man weitere Gespräche mit anderen Therapeuten führen.
Man muss sich darauf einlassen und sich dann auch weiterhin in der Therapie wohl fühlen. Sobald man das Gefühl hat, nicht gänzlich verstanden zu werden, kann man auch über einen Therapeutenwechsel nachdenken.
Der Prozess der Psychotherapie kann mehrere Monate, ein Jahr oder sogar mehrere Jahre dauern. Robert empfiehlt, mit einer wöchentlichen Frequenz an Therapieeinheiten zu starten. In sehr krisenhaften Umständen kann man sogar zweimal wöchentlich zur Therapie gehen.
Wo man Robert findet:
Hier geht’s zur Website von Robert Waldl: https://waldl.com/
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Durch ihr Tourismusstudium hatte Elisabeth schon viele Berührungspunkte mit Content Marketing. Ihre Leidenschaft für das Schreiben hat sie dann während eines Praktikums als Marketingassistenz für sich entdeckt. Im Copywriting lassen sich ihr vielschichtiges Interesse und die Freude am Schreiben perfekt kombinieren.