Eine kurze Google-Suche und man findet schnell zahlreiche Studien, die bestätigen, dass es besser ist, sich Ziele aufzuschreiben und regelmäßig zu tracken, wenn man diese erreichen möchte.
Im Marketing ist das nichts anderes.
Zielsetzung ist ganz klar wichtig für den Erfolg im Online Marketing. Dabei geht es aber nicht nur darum, willkürliche Bestreben richtig zu formulieren. Es geht vor allem darum, richtige und realistische Ziele zu setzen.
Und das ist vor allem in Zusammenhang mit SEO für Unerfahrene eine regelrechte Herausforderung. Oft sind es unrealistische Vorstellungen und falsche Erwartungen, die dazu führen, sich die Ziele zu hoch zu setzen.
Was sind überhaupt realistische Ziele?
Wie realistisch ein Ziel ist, hängt maßgeblich von der Ausgangssituation und deinen Ressourcen ab.
Anders gesagt: Wie sieht deine aktuelle Position aus, wie gut bist du aufgestellt und wie viel Zeit, Geld und Expertise kannst du in das Projekt stecken, um das gewünschte Outcome zu erreichen?
Tatsächlich kann ein und dasselbe Ziel für ein Unternehmen absolut unerreichbar wirken und für ein anderes Unternehmen leicht zu erreichen sein.
Das liegt rein an der unterschiedlichen Ausgangslage und den besseren Voraussetzungen des Unternehmens.
Allerdings sei auch gesagt, dass selbst die besten Voraussetzungen nicht immer garantieren, jegliches Bestreben wie gewünscht erfüllen zu können. Manche Ziele sind schlichtweg zu hoch gesetzt.
Realistische Ziele Best Practice
Hier ein paar Beispiele zum besseren Verständnis von realistischen und zu hoch gesetzten Zielen.
Beispiel Ziel 1: Du möchtest für ein hart umkämpftes Keyword unter den Top 5 Ergebnissen innerhalb von 4-5 Monaten ranken.
Gehen wir dabei von 2 verschiedenen Ausgangssituationen aus:
- In der ersten Situation hast du gerade eine optimierte Website neu gelauncht und gehst mit deinem Unternehmen bzw. Start-up an den Start.
Da wir hier von einer sehr neuen Ausgangsposition ohne große Bekanntheit, Kundenstamm oder Vertrauen reden, ist dieses Ziel sehr unrealistisch.
- In der zweiten Situation sprechen wir von einem etablierten Unternehmen mit zahlreichen Backlinks, größere Reichweite und einer Website, die bereits für die oben genannten Keywords auf den hinteren Plätzen rankt.
Das heißt, du fängst nicht bei 0 an, sondern befindest dich mehr oder weniger schon auf der Zielgeraden. Dementsprechend realistisch ist es auch, Ziel 1 in diesem Fall zu erreichen.
Beispiel Ziel 2: In 12 Monaten über 50 Blogartikel zu relevanten Themen veröffentlicht haben.
Dieses Ziel ist prinzipiell sehr gut formuliert, da es in deinen Händen liegt, dieses zu erreichen. Du bist dabei nicht von Suchmaschinen-Rankings, Algorithmen oder Usern abhängig. Vielmehr geht es hierbei um deine Kompetenz und Ressourcen.
Allerdings ist dieses Ziel dem Unternehmen kaum dienlich. Hier spricht man eher von einer Maßnahme, um das eigentliche Ziel, wie beispielsweise einen höheren Umsatz oder mehr Views zu erreichen.
Dieses Ziel ist also durchaus realistisch, aber nicht unbedingt richtig. Dabei handelt es sich eher um eine Maßnahme, die zum Erreichen anderer Ziele beitragen soll.
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Beispiel Ziel 3: Die Zahl der organischen Inbound-Anfragen in 3 Monaten verzehnfachen und das Niveau halten.
Hier sei vorweg gesagt, dass dieses Ziel weder realistisch noch wirklich erstrebenswert ist.
Das mag im ersten Moment komisch klingen, ist die zehnfache Menge an Inbound-Anfragen über lange Sicht gesehen doch ein guter Ausblick auf Erfolg.
Das Problem bei diesem Bestreben ist, dass es logistisch gesehen wahnsinnig schwierig ist, so einem Bedarf nachhaltig gerecht zu werden.
Dafür ist es wahrscheinlich notwendig, die Preise stark zu erhöhen, was aber unweigerlich zu weniger Konversionen führen wird. Damit einher geht dann möglicherweise sinkende Nachfrage, vor allem bei erklärungsbedürftigen B2B Produkten.
3 Monate sind einfach ein zu kurzer Zeitraum, um sich auf diese Veränderung bzw. den großen Andrang vorzubereiten und ein entsprechendes Team mit passender Strategie aufzubauen.
Abgesehen davon sind 3 Monate für organische Reichweite in dieser Größenordnung auch schlichtweg zu wenig. Dieses Ziel ist damit leider durch und durch unrealistisch.
Beispiel Ziel 4: Die Zahl der Anfragen (paid oder organisch) in 5 Monaten verdreifachen.
Auch hier sehen wir uns die Thematik von 2 verschiedenen Situationen ausgehend an.
- In der ersten Ausgangslage besitzt du ein junges Start-up ohne Investoren und Budget. Das kleine Gründerteam hat kaum Kenntnisse im Online Marketing und auch der Product-Market-Fit wurde noch nicht ermittelt.
In diesem Fall ist das Ziel eher unrealistisch, da es vorrangig an Ressourcen fehlt. Es fehlt an dem notwendigen Know-how, der Zeit, sich dieses anzueignen und dem Geld, um Experten zu beauftragen.
Außerdem ist durch den fehlenden Product-Market-Fit auch noch gar nicht klar, ob überhaupt genug Nachfrage für das Produkt oder die Dienstleistung besteht.
- Im zweiten Szenario hast du ein liquides Unternehmen mit einem eindeutigen Proof of Concept. In diesem Fall ist das Ziel viel realistischer.
Durch die hohe Liquidität braucht es nicht unbedingt viel Know-how, da du ganz einfach Online Marketing Agenturen damit beauftragen kannst. Außerdem kannst du es dir leisten, zusätzlich Werbung zu schalten.
Warum richtige Zielsetzung so wichtig ist
Unrealistische Ziele zu verfolgen ist auf Dauer keine gute Idee, sondern eher eine Verschwendung deiner Ressourcen.
Du wirst all deine Energie, deine Zeit und dein Geld in ein Ziel stecken, das du nicht erreichen kannst. Frustrierend, oder?
Und genau deswegen ist es auch so wichtig, die Ausgangssituation genau zu kennen und zu verstehen, welches Outcome mit den vorhandenen Ressourcen im Bereich des Möglichen liegt.
Das heißt, vor dem Start eines Projekts musst du immer eine detaillierte Analyse der IST-Situation durchführen:
- Wie sieht der gegenwärtige Zustand aus?
- Welche sind deine Ressourcen?
- Wo befinden sich potentielle Hürden?
- Wie sieht es mit der Konkurrenz aus?
Ein gutes Marketing Team oder eine professionelle Agentur können anhand dieser Analyse bereits sehr gut feststellen, welche Ziele realistisch und erstrebenswert sind.
Dabei sollte auch beachtet werden, dass das oberste Ziel immer gewinnbringend sein sollte. Umsatzsteigerung, Absatzförderung oder auch Mitarbeitergewinnung sind wichtige Ziele, die immer im Vordergrund stehen sollten.
Impressions auf Social Media oder auch Keyword Rankings in der Suchmaschine spielen zwar in der Gesamtstrategie eine wichtige Rolle, sollten aber niemals Hauptziele sein.
Vielmehr handelt es sich bei solchen Zwischenzielen um kleinere oder größere Meilensteine, die notwendig sind auf dem Weg hin zu höherem Gewinn.
Um dir schlussendlich die richtigen Ziele zu setzen, ist es demnach unumgänglich (mit oder ohne externe Hilfe) eine genaue Analyse der Ausgangslage durchzuführen und die Ziele darauf basierend zu definieren.
Wie immer hoffen wir, dass dir dieser Beitrag weitergeholfen hat. Falls du diese Arbeit trotzdem lieber den Profis überlassen möchtest, melde dich gerne bei uns.
So können wir im persönlichen Gespräch über deine Strategie sprechen und die besten SEO-Maßnahmen für dich ermitteln.
Patrick hat schon alle Kategorien im online Marketing durchprobiert. Von Social Media Marketing bis hin zu Programmatic Advertising. Am meisten hat ihn dabei SEO und Content Marketing begeistert. In Kombination mit seiner Leidenschaft für Werbetexte hat sich ein wirkungsvolles Paket daraus entwickelt.