Du suchst nach einem Weg, um einen SEO Audit für deine Webseite einfach selbst zu machen? Dann kannst du jetzt aufhören zu suchen. Denn genau das erwartet dich in diesem Artikel.
Um dir alle Schritte nicht nur in der Theorie zu erklären, sondern dir auch praxisnahe Beispiele zu zeigen, werde ich dafür die Seite von WIPAmedia analysieren – großes Dankeschön an dieser Stelle, dass mir erlaubt wurde, den Prozess öffentlich bekannt zu geben.
Dich erwarten folgende Punkte:
- Analyse von groben Problemen
- einfach zu behebende Fehler aufdecken
- Chancen für mehr Traffic erkennen
- Backlinks checken
- Content Audit und Lücken analysieren
Diese Schritte sollte eigentlich jede SEO Analyse beinhalten, um dir einen qualifizierten Überblick darüber zu geben, wie dein Stand der Dinge ist.
Die richtigen Werkzeuge nutzen
Um den Prozess des SEO Audits einfacher zu gestalten gibt es eine Vielzahl an Tools, die man verwenden kann. In diesem Artikel werde ich vor allem die folgenden Werkzeuge zur Analyse nutzen:
- Google Suchoperatoren
- Google Pagespeed Insights
- Google Testtool für strukturierte Daten
- Ahrefs (kostenpflichtig)
- SERPsimulator
Mithilfe von Google Analytics und der Search Console würde man zusätzliche und verlässliche Ergebnisse bekommen.
Dieser Artikel soll aber einen möglichst einfachen Vorgang zeigen, sodass du dich nicht noch extra mit diesen Dingen beschäftigen musst.
Disclaimer: Ich selbst nutze das bezahlte Premium Tool von Ahrefs (eine Testversion davon gibt es schon für nur 7$). Um dem Prozess hier in der Praxis zu folgen, kann ich dir nur wärmstens empfehlen, dir ebenfalls die Testversion zuzulegen. Wenn du kein Geld für die Analyse in die Hand nehmen willst, kannst du auch mit Ubersuggest oder Beam Us Up arbeiten.
Sei dir nur bewusst, dass bezahlte Lösungen so gut wie immer einfacher zu nutzen sind und dir viel Zeit ersparen.
Analyse von groben SEO Problemen
Kommen wir gleich zu den ersten und wohl wichtigsten Schritten im Audit. Die größten Probleme zu erkennen, die eine Seite zurückhalten und diese dann beheben.
Für WIPAmedia checke ich daher direkt, ob mehrere Versionen derselben Website im Browser zugänglich sind.
Stellen wir uns hierzu einfach die Frage, auf wieviel verschiedene Arten ein Besucher die URL eingeben könnte:
- https://wipamedia.com/
- http://wipamedia.com/
- https://www.wipamedia.com/
- http://www.wipamedia.com/
Im Idealfall sollte man immer auf nur eine einzige Version weitergeleitet werden.
WIPAmedia hat hier offenbar keine Probleme, da man auf der Homepage immer auf dieselbe Version weitergeleitet wird.
Zumindest gilt dies für die Homepage. Beim Testen von anderen URLs der Website ist mir dann allerdings aufgefallen, dass nicht alle auf die sichere Version weiterleiten.
Unsichere Seiten kannst du in Windeseile mithilfe der Google Suchoperatoren finden.
Springe dazu einfach direkt zur Suchmaschine und tippe folgende Kombination ein.
Der Operator “site:” + deine Domain, zeigt dir in den Suchergebnissen nur deine eigene Seite an. Der Zusatz “-inurl:https” sorgt dafür, dass nur Ergebnisse angezeigt werden, die nicht auf eine sichere Version weitergeleitet werden.
Für WIPAmedia spuckt Google ca. 170 Ergebnisse aus, welche zwar indexiert sind, jedoch immer noch auf die veraltete nicht sichere Version verlinken.
Das ist zwar kein Weltuntergang, sollte aber auch nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Für neue Besucher gibt es wenige Dinge, die so unsexy sind, wie zu wissen, dass eine Website nicht sicher ist.
Was du dagegen tun kannst
Solltest du noch gar keine HTTPS Version deiner Seite haben, würde ich dir empfehlen, dies schleunigst nachzuholen. Nicht nur, weil es deinen Besuchern ein besseres Gefühl gibt, sondern auch, weil es dir einen kleinen Boost im Google Ranking verleiht.
Beantrage dazu ein sogenanntes SSL Zertifikat. Entweder wendest du dich dafür an deinen Hosting Provider oder besorgst es dir kostenlos bei Let’sEncrypt.
Anschließend muss sichergestellt werden, dass das SSL Zertifikat auf Domain-Ebene gültig ist und nicht wie bei WIPAmedia einzelne Seiten ausgelassen werden.
Fehler bei der Indexierung aufdecken
Im nächsten Schritt sehen wir uns an, ob Google deine Seite richtig indexieren kann. Denn wenn deine Seite nicht von Suchmaschinen indexierbar ist, kann sie auch niemals ranken.
Die Indexierung kannst du super einfach mithilfe des oben genannten Suchoperators checken.
Wie es aussieht hat Google insgesamt mehrere hundert Seiten von WIPAmedia indexiert (dieses Ergebnis kann oft variieren. Genauere Daten bekommst du in der Search Console). Das erscheint mir im ersten Moment etwas viel, aber dazu kommen wir gleich.
Zeigt der Test für deine eigene Domain kein einziges Ergebnis an, ist Alarmstufe Rot angesagt. Denn dann weiß Google noch gar nicht, dass du überhaupt existierst.
Um deine Seite richtig indexieren zu lassen und diesen gravierenden Fehler zu beheben musst du eine Sitemap erstellen und einreichen. Dieser Link hier erklärt dir alles Notwendige dafür.
Die Seite crawlen lassen
Eine Webseite “crawlen” zu lassen bedeutet nichts anderes, als dass du sie gründlich von Programmen untersuchen lässt. Diese Programme gehen dabei normalerweise genauso vor, wie es auch Google beim Durchsuchen deiner Webseite macht.
Das ist deshalb notwendig, weil es dir massenhaft Zeit beim Aufdecken der einzelnen Fehler erspart.
Ich nutze die Software von Ahrefs um detaillierte Einsichten zu erhalten. Leider ist Ahrefs ein kostenpflichtiges Programm, was es für viele Hobby-SEOs unattraktiv macht.
Als kostenlose Alternative kannst du dabei auf Ubersuggest setzen. Zwar bekommst du dabei deutlich weniger Informationen zur gecrawlten Webseite, aber immerhin kostet es dir keinen Cent.
Eine weitere verlässliche Alternative ist selbstverständlich die Search Console von Google selbst – natürlich ebenfalls kostenlos. Mit der Search Console kannst du deine Webseite mit Googles Augen betrachten.
In diesem Artikel muss ich sie jedoch vernachlässigen, da ich von WIPAmedia keinen Zugang zur Search Console habe.
Für mehr Infos, wie du die Search Console für SEO Zwecke nutzen kannst, empfehle ich dir dieses Video hier.
Nachdem eine Website fertig gecrawlt wurde – das kann immer ein paar Minuten dauern – bekommst du Daten bezüglich verschiedenster technischer Probleme. Diese kannst du dann Schritt für Schritt beheben, um dein Ranking zu verbessern.
Vergleichen wir nun die Ergebnisse von vorhin. Ahrefs zeigt mir, dass WIPAmedia sogar über 650 HTML Seiten besitzt.
Beim Durchgehen der einzelnen Ergebnisse, zeigt sich auch sofort, warum die Website so viele Unterseiten hat. WIPAmedia hat unnötig viele Unterseiten indexiert, in denen man kaum etwas anderes sieht, als ein einzelnes Bild.
Dieselben Unterseiten finden sich auch in der Google Suche, wenn man die erwähnten Suchoperatoren verwendet.
Die Logos der zufriedenen Kunden zu zeigen ist immens wichtig für die Webseite jedes Unternehmens. Für jedes einzelne Logo aber eine eigene Unterseite zu erstellen und diese indexieren zu lassen, erzeugt jedoch nur viel “Müll”.
Auffällig ist, dass diese Unterseiten zwar offensichtlich existieren, man sie aber auf normalem Weg über die Webseite nicht erreichen kann.
Der angegebene Pfad zeigt “wipamedia.com/clients/swarovski/”. Aber es existiert keine Unterseite für “clients”, wie man im hier problemlos erkennen kann.
Die Lösung dafür?
Entweder man löscht die jeweiligen Unterseiten komplett – was kein allzu großes Problem darstellen sollte, nachdem sie ja sowieso über die Webseite nicht zugänglich sind – oder man nimmt sie aus dem Index wieder heraus.
Denn so wie man einzelne Seiten indexieren lassen kann, kann man sie auch von der Indexierung ausschließen.
Sogenannte “Orphan Pages” – Unterseiten, die keine Verlinkungen der eigenen Website haben – sind zudem schlecht für dein Ranking, weil sie die Suchmaschinen verwirren.
Einfach zu behebende Fehler aufdecken
Soweit so gut. Da die gröberen Schnitzer von Seiten der Indexierung schon mal beseitigt sind, widmen wir uns nun, den einfach zu behebenden SEO Fehlern.
Aber lasse dich bloß nicht täuschen!
Nur, weil die folgenden Fehler leicht korrigierbar sind, heißt das nicht, dass sie nur von geringer Bedeutung sind. Was damit gemeint ist, siehst du im folgenden Beispiel.
Basic OnPage Analyse
Welche Seite ist wohl die wichtigste Seite einer gesamten Website?
In den allermeisten Fällen, ist dies die Homepage. Aus diesem Grund starten wir auch auf der Homepage mit unserer OnPage Analyse.
Nebenbei bemerkt: Man nennt es “OnPage”, weil dabei alles eine Rolle spielt, das sich auf der Seite abspielt. Also Überschriften oder Bilder, aber auch Meta Titel gehören zum OnPage Bereich.
Bei WIPAmedia kontrolliere ich erst einmal die verschiedenen Headlines.
Dafür gehe ich auf die Homepage und untersuche den Seitenquelltext. Diesen bekommst du angezeigt, wenn du auf die rechte Maustaste klickst und “Seitenquelltext anzeigen” auswählst.
Bitte nicht erschrecken. Wenn du noch nie etwas mit dem Quelltext einer Internetseite zu tun hattest, kann es auf den ersten Blick ziemlich einschüchternd wirken.
Hier wäre es von Vorteil, zumindest ein bisschen Ahnung von HTML und CSS zu haben. Für diese Anleitung ist das aber nicht zwingend notwendig.
Mit dem Kommando “Strg + F” in Windows – oder “CMD + F” bei Mac – suchen wir nun nach einer sogenannten “H1” Überschrift. H1 Überschriften sind gewissermaßen die wichtigste Überschrift für jede Seite, da sie der Suchmaschine erklären, worum es auf der jeweiligen Seite geht.
Danach kommen der Reihe nach H2, H3 oder gar H4 Überschriften. Je unwichtiger ein Keyword für die Seite ist, desto stärker kann es in den Subheadlines vernachlässigt werden..
Leider befindet sich auf der Homepage von WIPAmedia keine einzige H1 Überschrift. Auch H2 Überschrift ist nur eine vorhanden, welche allerdings “Facebook” gewidmet ist.
Dieser Umstand ist als gravierender Fehler einzustufen, da keine Suchmaschine auf den ersten Blick weiß, was dieses Unternehmen verkaufen möchte bzw. für welche Suchbegriffe es gefunden werden soll.
Insofern sieht auch des Rätsels Lösung super einfach aus: WIPAmedia braucht nichts anderes zu tun, als eine aussagekräftige H1 und H2 Überschrift zur Homepage hinzufügen. Am besten direkt im Sichtbereich der Seite, sodass auch jeder Nutzer gleich weiß, worum es auf der Seite geht.
Einen passenden Meta Titel auswählen
Der Meta Titel ist, was wir in den Suchergebnissen über die jeweilige Seite zu sehen bekommen.
Der Meta Titel ist im “Title Tag” zu finden. Dazu werfen wir wieder einen Blick in den Seitenquelltext. Im Falle von WIPAmedia sieht der Title Tag folgendermaßen aus:
<title>WIPAmedia LED Videowall und LED Laufschrift vom Spezialisten</title>
Wie das Ganze in Google aussieht, haben wir bereits im oberen Bild gesehen. Leider ist der Titel zu lang, sodass der Text nicht zur Gänze angezeigt wird. Zwar ist der Title Tag kein Rankingfaktor für Google. Doch ein gut gewählter Meta Titel bringt die Nutzer dazu, auf dein Ergebnis in der Google Suche zu klicken, statt auf ein anderes.
Und die Klickrate ist – wie wir wissen – auf jeden Fall ein wichtiger Faktor für SEO.
Woher man weiß, was die ideale Länge für einen Title Tag ist?
Gut, dass du fragst.
Auf der Webseite von SERPsim kannst du verschiedene Meta Titel und Meta Beschreibungen testen und direkt sehen, wie das Ergebnis in Google aussehen würde. SERPsim zeigt dir auch an, ob dein Wunschtext zu lang für die Suchergebnisse wäre.
Um ganz sicher zu gehen, dass WIPAmedia auch die richtigen Keywords in seinem Meta Titel anspricht, prüfe ich noch die Suchbegriffe “LED Videowall” und “LED Laufschrift”. Dazu nutze ich den Keyword Explorer von Ahrefs.
Wie es aussieht, bekommt “LED Videowall” in Österreich etwa 30 Suchanfragen pro Monat. Das ist okay, aber nicht herausragend.
Viel interessanter ist allerdings, dass es sich dabei scheinbar nur um einen Unterbegriff für “Videowall” handelt, was hingegen jeden Monat 200 Anfragen bekommt. Da es sich hier in beiden Fällen um nicht allzu hart umkämpfte Begriffe handelt, würde ich empfehlen, den größeren Begriff anzuvisieren.
Für das andere Keyword im Titel “LED Laufschrift” gilt dies nicht. Der Begriff bekommt alleine in Österreich 90 monatliche Anfragen.
Außerdem handelt es sich hierbei schon um den Überbegriff zu diesem Thema.
Nebenbei bemerkt, sind dies nur die Ergebnisse für den österreichischen Markt. Wäre das Unternehmen in Deutschland zuhause bzw. hauptsächlich in Deutschland tätig, sieht die Analyse der relevanten Suchbegriffe nochmal anders aus.
Im Website Crawl nach weiteren Fehlern suchen
In diesem Schritt zeigt sich die wahre Macht eines professionellen Website Crawls. Nun blicken wir ein wenig hinter die Kulissen und sehen uns an, was noch alles auf der Webseite mit wenigen Handgriffen verbessert werden kann.
Der Crawl von Ahrefs zeigt mir, dass WIPAmedia satte 37 Unterseiten hat, welche fehlerhaft sind und eine “Error Meldung” ausgeben.
Klickt man auf die Links der jeweiligen Unterseiten erhält man entweder ein “404 Not Found” oder eine Seite, die man eigentlich nicht erreichen dürfte….
Sogenannte “Broken Pages” – also Webseiten, welche eine Fehlermeldung anzeigen – mag Google gar nicht.
Betrachten wir die Angelegenheit einmal aus folgendem Blickwinkel: Ein Link zu einer anderen Seite (egal, ob es sich dabei um eine fremde oder eine interne Seite handelt) ist wie eine Empfehlung. Wenn du jetzt aber eine Empfehlung für eine falsche oder fehlerhafte Seite gibst, schadet dies deiner eigenen Glaubwürdigkeit.
Aus diesem Grund sollten wir immer darauf achten, nur Verlinkungen zu existierenden und guten Seiten zu geben.
Übrigens leitet die Homepage von WIPAmedia selbst schon auf die fehlerhaften Unterseiten, was die ganze Angelegenheit noch einmal heikler macht.
Erinnern wir uns daran, dass die Homepage die wichtigste Seite für das Unternehmen ist. Da kann es sich so eine Fahrlässigkeit eigentlich nicht leisten. Also nimmt man diese Tags einfach raus oder leitet sie zu anderen Unterseiten in einwandfreiem Zustand weiter.
Die Ladezeiten checken
Die Ladezeiten einer Webseite zu optimieren bzw. sie überhaupt erst einmal zu testen, fällt schnell mal unter den Tisch.
In einem anderen Artikel habe ich diesen Prozess bereits ausführlich erklärt. Mehr dazu findest du hier.
Google Pagespeed Insights – ein Tool zum Messen der Ladezeiten – sagt zur Ladezeit von WIPAmedia Folgendes:
Dieses Ergebnis ist na ja… nicht allzu prickelnd. Aber kein Grund zur Sorge!
Es gibt viele Möglichkeiten, die man anwenden kann, wenn die Webseite nicht schnell genug läuft.
- ein Caching Plugin einsetzen
- Datenmüll beseitigen
- die Bilder optimieren
- den Host wechseln
Genauso wie im oben verlinkten Artikel beschrieben, würde ich auch bei WIPAmedia vorgehen, um die Ladezeiten zu optimieren und für Google und die Endnutzer attraktiver zu machen.
Fehler in den strukturierten Daten suchen
Der nächste Punkt in unserem SEO Audit beschäftigt sich mit den strukturierten Daten einer Seite und ob diese richtig funktionieren.
“Strukturierte Daten” betreffen vor allem Suchergebnisse wie
- Events
- Rezepte
- Produktinformationen
Eine umfangreiche Beschreibung dazu, wie strukturierte Daten funktionieren, findest du in Google’s Richtlinien dazu.
Glücklicherweise muss man kein technisches Wunderkind sein, um seine Website auf diese strukturierten Daten zu untersuchen. Natürlich hat Google hierfür wieder ein kostenloses Tool entwickelt.
Du musst lediglich den Namen einer URL eingeben und auf “Test durchführen” klicken. Schon bekommst du deine Ergebnisse und mögliche Fehler zu deiner WebPage angezeigt. Im Fall von WIPAmedia siehst soweit alles gut aus.
Chancen für mehr Traffic erkennen
Damit hätten wir den technischen Teil schon mal erledigt. Kommen wir nun zum Teil in dem es darum geht, wie man Chancen für mehr Besucher auf seiner Webseite erkennt.
Hierfür kannst du Google Analytics nutzen, um verlässliche Daten aus deinem Backend zu bekommen.
Um dem roten Faden dieses Artikels treu zu bleiben – und damit du es auch Schritt für Schritt nachmachen kannst – nutze ich hierfür jedoch weiterhin Ahrefs.
Im Ahrefs Site Explorer kannst du die Top Seiten (also jene Unterseiten mit den meisten Besuchern) herausfiltern und das dazugehörige Keyword.
WIPAmedia bekommt offenbar die meisten Besucher über den Suchbegriff “led wall”, weil die Firma mit einer Seite auf Position 10 dafür rankt.
Um zu sehen, wie sich der Traffic über die vergangenen Monate und Jahre entwickelt hat, werfen wir noch einen Blick in die Übersicht des Site Explorers bei Ahrefs. Unter “Organische Suche” sehen wir dann den Verlauf bis ins Jahr 2016 zurück.
Die Webseite von WIPAmedia hatte ein paar sehr kurzfristige Sprünge nach oben, gefolgt von schnellen Abstürzen zurück zum ursprünglichen Wert. Das könnte damit zu erklären sein, dass es sich um ein Saison-Geschäft handelt oder dass Google zu dieser Zeit etwas Neues getestet hat.
Wichtig ist nur, dass die Besucherzahl eben nicht kontinuierlich gestiegen ist. Dies zeigt mir, dass SEO schon über einen längeren Zeitraum vernachlässigt wurde.
Für wie viele Keywords rankt die Seite?
Um zu sehen, ob sich deine Ergebnisse auch in die richtige Richtung entwickeln, ist es von Vorteil, zu wissen, für wie viele Keywords deine Webseite rankt. Und noch wichtiger: Für wie viele Keywords sie unter den Top 3 Suchergebnissen rankt.
Dies siehst du im Site Explorer von Ahrefs unter “Organische Keywords”.
Klarerweise ist es besser für dich, wenn du für möglichst viele Suchbegriffe unter den ersten drei Positionen zu finden bist, da diese mit Abstand am meisten Klicks bekommen.
Die Website von WIPAmedia rankt zum jetzigen Zeitpunkt für weniger als 5 Keywords in den Top 3 Ergebnissen. Da die Seite insgesamt allerdings mit beinahe 200 Keywords in der Google Suche vertreten ist, gibt es hier noch Luft nach oben.
Bereits gute Positionen verbessern
Als Nächstes werden jene Keywords überprüft, für die du bereits ganz gute Positionen im Ranking besetzt.
Dazu musst du nichts anderes tun, als im Site Explorer links auf “Organische Keywords” zu klicken und danach die Ergebnisse für die ersten 20 Positionen zu filtern.
Damit bekommst du alle Suchbegriffe angezeigt, für die deine Webseite bereits auf Seite 1 oder 2 in Google rankt. Also Positionen, für die du gewissermaßen schon einen Vorsprung hast.
Nun ist es bei Google so, dass lediglich die ersten drei Ergebnisse in der Suche den Löwenanteil aller Klicks abbekommen.
Also wie bringst du deine Seite auf Position 10 dazu, noch ein paar Plätze weiter nach vor zu rutschen?
Dir stehen mehrere Optionen zur Verfügung:
- die jeweilige Seite aktualisieren und die Inhalte verbessern
- interne Verlinkungen auf die Seite leiten
- eine OnPage Optimierung für die Seite durchführen
- Backlinks von externen Webseiten darauf aufbauen
Je mehr dieser Punkte du abhaken kannst, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass du im Ranking weiter nach oben kletterst.
Backlinks der Webseite checken
Da wir inzwischen wissen, dass Verlinkungen eine Art Signal des Vertrauens an eine Suchmaschine sind, ist es genauso wichtig, die Backlinks der eigenen Webseite zu kontrollieren. “Backlinks” sind dabei nichts anderes als Verlinkungen, welche deine Webseite von fremden Webseiten bekommt.
Ein Backlink ist somit der ultimative Beweis für Glaubwürdigkeit, da sogar ein “Fremder” deine Seite als so hilfreich erachtet, dass er eine Verlinkung darauf setzt.
Dein Backlink Profil und dessen Entwicklung über die vergangenen Jahre kannst du dir – wieder einmal – im Ahrefs Site Explorer ansehen.
Für WIPAmedia zeigt sich, dass die Webseite stetig neue Backlinks von anderen Domains bekommen hat, bis sie im Januar 2019 einen Sturz erlitt.
Das kann verschiedene Ursachen haben. Entweder die verweisenden Domains wurden geschlossen oder wollten lieber auf ein anderes Unternehmen verlinken.
Die verweisenden Domains unter die Lupe nehmen
Um ganz sicher zu gehen, dass die verweisenden Webseiten auch von seriösen Unternehmen stammen, sehen wir uns diese noch etwas genauer an.
Denn je mehr Vertrauen eine verweisende Webseite von Google genießt, desto mehr bringt dir auch eine Verlinkung von ihr. Umgekehrt verhält es sich genauso. Eine unseriöse oder “schlechte” Website zieht dich nur mit nach unten, wenn sie auf die verlinkt.
Wie im realen Leben, hat dein Umfeld einen starken Einfluss darauf, wie du von Außerhalb wahrgenommen wirst.
Im Fall von WIPAmedia sieht es soweit ganz gut aus. Ein paar Domains leiten automatisch auf die Homepage weiter – was für mich ein Zeichen dafür wäre, dass sich das Unternehmen diese Domains ebenfalls gekauft hat, um für mehr Begriffe zu ranken.
Im Großen und Ganzen finden sich aber keine Backlinks von “bösartigen” Spam-Webseiten.
Um dir ein Beispiel zu zeigen, wie es nicht aussehen sollte, bekommst du hier ein Bild von einem suspekten Backlink.
Broken Links zu deiner Seite finden
Broken Links – das sind Verlinkungen auf Seiten, welche nicht mehr existieren – sind wie eine verschwendete Empfehlung für dich. In solchen Fällen kannst du von dem Backlink ganz einfach profitieren, indem du eine Weiterleitung von der nicht existierenden Seite auf eine andere Wunsch-Seite von dir setzt.
Diese Broken Links findest du im Site Explorer in der linken Spalte unter “Beste nach Links”. Anschließend filterst du die Ergebnisse noch nach “404 not found” und – bingo bongo – schon siehst du alle einzelnen Seiten von dir, von denen du den Backlink weiterleiten kannst.
Da WIPAmedia glücklicherweise keine derartigen Broken Links besitzt, habe ich als Beispiel die Seite von MOZ genommen, um dir einen guten Einblick zu verschaffen.
Natürlich musst du nicht zwingend von der fehlerhaften Seite auf eine andere weiterleiten. Du kannst die 404 Seite genauso gut aktualisieren und mit relevanten Inhalten befüllen, sodass der Backlink wieder ein geeignetes Ziel hat.
Content Audit und Lücken analysieren
Was wäre ein SEO Audit ohne eine vernünftige Content Analyse? Nur die halbe Miete.
Bei einem Content Audit analysierst du sämtliche Inhalte einer Webseite und versuchst mögliche Chancen zu entdecken.
Gibt es Themen, die deine Mitbewerber auf Ihren Seiten vernachlässigt haben?
Toll! Diese Lücken kannst du auf deiner eigenen Website füllen und damit die Schwächen deiner Konkurrenz für dich nutzen.
Um die wichtigsten Konkurrenten zu finden kannst du deinen gesunden Menschenverstand nutzen. Solltest du dir nicht sicher sein, welche Webseiten mit dir um dieselben Keywords konkurrieren kannst du auch bei Ahrefs unter “Competing Domains” nachsehen.
Hier bekommst du einen Einblick darauf, welche anderen Webseiten eine große Überschneidung mit deinen eigenen Inhalten haben. Nicht alle dieser Ergebnisse sind allerdings als ernstzunehmende bzw. direkte Konkurrenz anzusehen.
Anschließend kannst du die Domains der Mitbewerber in die Funktion der “Content Lücke” einfügen.
Das Tool zeigt dir Keywords an, für die eben jene Mitbewerber ranken, du aber nicht.
Somit weißt du sofort, welche Suchbegriffe du als nächstes ansteuern kannst, um deine Chancen auf mehr Webseiten Besucher drastisch zu erhöhen. Gleichzeitig “stiehlst” du deinen Konkurrenten wertvollen Website-Traffic.
Unnötige Seiten löschen
Wie wir bei WIPAmedia weiter oben schon gesehen haben, gibt es haufenweise Seiten, die gewissermaßen unnötig sind. Einzelne Seiten, welche keinen Mehrwert bieten und selbst nach mehreren Monaten im Ranking nicht vorankommen, können zudem deine gesamte Website zurückhalten.
Niemand schleppt gerne überflüssigen Ballast mit sich herum. Warum diesen nicht auch von der Webseite abwerfen?
Hier ein einfacher Prozess, wie du dabei vorgehen kannst:
- Finde Seiten ohne jeglichen Traffic, welche schon älter als 9 Monate sind
- Prüfe, ob du sie aktualisieren und den Content verbessern kannst
- Falls das nicht möglich ist, lösche sie oder setze eine Weiterleitung auf andere Seiten mit mehr Traffic
Aber Achtung: Du solltest eher vorsichtig vorgehen und nicht blind alles löschen, was dir nicht passt.
Die erst Wahl sollte möglichst immer sein, die jeweilige Seite zu aktualisieren und zu verbessern.
Quick-Tipp:
Halte ebenfalls Ausschau nach Seiten von dir, welche für dieselben Keywords ranken. Fasse diese entweder zu einer Seite zusammen oder lösche alle, bis auf eine. Andernfalls stehst du mit dir selbst in Konkurrenz und wirst durch deine eigenen Unterseiten zurückgehalten.
Dieser Umstand wird übrigens auch als “Keyword Kannibalisierung” bezeichnet.
Das war’s schon mit dem SEO Audit
Damit wären wir auch schon am Ende der Do-it-yourself SEO Analyse angekommen.
Ein kompletter SEO Audit dauert – je nach Umfang der Webseite – ein paar Stunden, bis hin zu mehreren Tagen. Mit der Anleitung in diesem Artikel kannst du dir allerdings sicher sein, dass du viele Fehler an deiner Webseite entdecken wirst.
Und falls du keine groben Probleme aufdecken solltest, ist das nur ein Zeichen dafür, dass du schon Vieles richtig gemacht hast.
Der Site Audit und der Site Explorer von Ahrefs bieten dir jedenfalls genügend Möglichkeiten, um noch weiter in die Tiefe bei deiner Analyse zu gehen.
Solltest du noch Fragen bezüglich des hier genannten Prozesses haben oder ergänzende Ideen, zögere nicht und hinterlasse hier gerne einen Kommentar.
Patrick hat schon alle Kategorien im online Marketing durchprobiert. Von Social Media Marketing bis hin zu Programmatic Advertising. Am meisten hat ihn dabei SEO und Content Marketing begeistert. In Kombination mit seiner Leidenschaft für Werbetexte hat sich ein wirkungsvolles Paket daraus entwickelt.