Einblick hinter die Kulissen eines Recruiters | Business Interviews

In dieser Episode unseres Business Interviews Podcasts unterhalten wir uns mit Alan Bullock. Er ist Recruiter in der Life Science Branche und erzählt uns über Vorurteile und Falschannahmen im Recruiting. 

Außerdem erklärt er, warum die Zusammenarbeit mit Recruitern vorteilhaft ist und wie er sich als britischer Staatsbürger in Deutschland selbstständig gemacht hat. 

3 Learnings des Gesprächs: 

  • Trotz der Digitalisierung ist klassisches Recruiting im Personalwesen nach wie vor gefragt. 
  • Unternehmen wissen oft gar nicht, wie sie ihre Stellenanzeigen möglichst attraktiv für Arbeitssuchende formulieren können. 
  • Kulturverständnis ist für eine gute internationale Zusammenarbeit gleichermaßen wichtig wie die Sprache. 

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Dr. Alan Bullock ist Geschäftsführer von EuroScience Partnership, einem Recruiting Unternehmen mit Spezialisierung in der Life Science Branche. Er lebt seit knapp 30 Jahren in Deutschland und blickt auf 22 erfolgreiche Jahre in dieser Branche zurück. 

Seine Karriere begann er im Vertrieb, merkte aber schnell, dass er ein Talent für Recruiting hatte. Er konnte bereits in britischen, US-amerikanischen und letztlich deutschen Unternehmen Erfahrungen sammeln. 

Bis heute lebt der gebürtige Brite in Deutschland und verzeichnet mit seinem eigenen Unternehmen nach wie vor große Erfolge. 

Vorurteile mit denen man als Recruiter konfrontiert wird

Recruiting wird nicht immer nur mit Positivem assoziiert. Deswegen wird man in diesem Bereich auch oft genug mit falschen Vorstellungen oder Vorurteilen konfrontiert.  

Da viele Unternehmen die Zusammenarbeit mit Recruitern als unnötig ansehen, versucht Alan immer eine Win-win-Situation für alle Beteiligten zu finden. 

Er möchte langfristigen Erfolg für die Unternehmen und die Bewerber garantieren. Deswegen versucht er immer das Beste, sowohl für den Arbeitgeber als auch den Bewerber herauszuholen. Um ein sinnvolles Match herstellen zu können, müssen beide Parteien daraus einen offensichtlichen Vorteil ziehen können. 

Da es allerdings viele schwarze Schafe in diesem Geschäft gibt, ist es umso schwieriger für Profis wie Alan, sich von diesen zu unterscheiden und das Vertrauen der Kunden zu gewinnen. 

Er sieht sich als Dienstleister und möchte seine Arbeit und Lösungen immer klar mit den Kunden kommunizieren. 

Ist Recruiting im Zeitalter der Digitalisierung überhaupt noch relevant? 

Noch nie war es einfacher Stellenanzeigen für die große Masse zugänglich zu machen. Da kommt berechtigterweise die Frage auf, wie Recruiter damit umgehen und welchen Einfluss die Verwendung des Internets in Bezug auf die Personalsuche hat. 

Anders als gedacht, sind Recruiter in der Pharmaindustrie äußerst gefragt. Das liegt vor allem daran, dass in der Life Science Branche mehr Bedarf als Nachfrage besteht. Das heißt, die Bewerber haben eine große Auswahl an Stellen, die Unternehmen suchen aber oft nach sehr spezifischen Fachkräften.  

Es liegt also an Recruitern wie Alan, die Stellenanzeigen bestmöglich zu gestalten, sodass sich Bewerber in dem großen Pool an Möglichkeiten für Alans Kunden entscheiden. 

Da die vielbeschäftigten Experten oft gar keine Zeit haben, die zahlreichen Stellenanzeigen zu durchforsten, müssen Recruiter proaktiv mit diesen in Kontakt treten, ihnen die Vision des Unternehmens näherbringen und dafür sorgen, die richtigen Kandidaten mit den geeigneten Organisationen zu vereinen. 

Hierbei kommt einem ein guter Ruf und langjährige Erfahrung in der Branche, so wie Alan es vorweisen kann, definitiv zu Gute. Die Leute schenken ihm eher Vertrauen und sind gewillt, ihm zuzuhören. 

Was macht Arbeitgeber attraktiv für Bewerber, abgesehen vom Gehalt? 

Oft fehlt es den Unternehmen an Verständnis, wie eine offene Stelle am besten verkauft werden kann. 

Soll heißen, dass die Präsentation und Formulierung der Stellenanzeige dazu beiträgt, die richtigen Leute anzusprechen. 

Aber auch wenn einige Unternehmen mit ihrer Selbstdarstellung Probleme haben, gehört es nicht zu den typischen Aufgaben eines Recruiters, sich um das generelle Employer Branding des Unternehmens zu kümmern. 

Fakt ist, dass das Gehalt definitiv eine große Rolle spielt, wenn es um die Jobsuche geht. Das zeigt schon eine Mercer Studie aus dem Jahr 2022. 

Trotzdem gibt es zahlreiche weitere inhaltliche Benefits, die Unternehmen Arbeitssuchenden bieten können, um auf diese attraktiver zu wirken. Alan nennt hier folgende Beispiele: 

  • Die Möglichkeit auf Home Office oder Remote-Arbeit wird den Bewerbern immer wichtiger. Das zeigt auch eine Studie von Deloitte aus dem Jahr 2022. 
  • Immer mehr Arbeitssuchende sehnen sich nach Sicherheit und Stabilität im Job. Untersuchungen zeigen, dass Arbeitnehmer an Arbeitsplätzen, die sich für Sicherheit einsetzen, produktiver sind.
  • Andere suchen nach neuen Herausforderungen. Spezielle Jobs in Startups sind für diese Kandidaten besonders attraktiv, weil sie sich am Aufbau eines Unternehmens aktiv beteiligen können. 

Diese und weitere inhaltliche Besonderheiten machen einen Jobwechsel attraktiv. 

Laut Alan passiert es aber eher selten, dass sich Arbeitssuchende direkt beim Recruiter melden und um Vermittlung bitten. 

Vielmehr geht es in Alans Job darum, proaktiv auf die Leute zuzugehen und ihnen Stellenanzeigen schmackhaft zu machen. 

Am Anfang handelte es sich dabei vorwiegend um Kaltakquise. Mittlerweile hat sich Alan so in der Branche etabliert, dass er genügend Kontakte hat und kaum noch Cold Calls machen muss. 

Ein Engländer in Deutschland 

Neben der Sprache musste Alan auch die Kultur der Deutschen verstehen lernen. Er merkte schnell, dass sich die angelsächsische Denkweise von der deutschen Kultur etwas unterscheidet: 

  • “Das Sicherheitsgefühl ist bei den Deutschen stärker ausgeprägt als bei den Engländern.”
  • In der deutschen Kultur ist es enorm wichtig, Respekt mit der Verwendung des „Sie“ zu zeigen. 

Im Vergleich zu anderen Kulturen ist die britische Herkunft in der Zusammenarbeit mit deutschen Mitarbeitern als Vorteil zu sehen. Als Brite weißt man ein größeres Verständnis für den europäischen Kulturraum auf, als beispielsweise US-Amerikaner. 

Das kann auch Alan aus seiner früheren Arbeit in Amerika und der Zusammenarbeit zwischen Amerikanern und Europäern bestätigen. 

Denkweisen und Formalitäten sind oft mindestens genauso wichtig für die Verständigung und Zusammenarbeit wie eine gemeinsame Sprache. Schließlich reflektiert Sprache auch die Kultur des jeweiligen Landes. 

Ein dichtes Netzwerk für erfolgreiche Vermarktung

So wie in jeder Branche ist es auch in der Pharmaindustrie wichtig, ein großes Netzwerk aufzubauen. “Das Netzwerk ist alles”, sagt Alan und erklärt, dass er seine Dienstleistung zuerst an Freunde verkauft hat und viel an Seminaren und Messen teilgenommen hat. 

So konnte er sich gezielt ein Netzwerk aus Experten und wichtigen Kontakten aufbauen. 

Um genügend Aufträge zu erhalten, muss man darüber hinaus den Markt mit seinen Trends und Technologien gut kennen. Man muss im Stand sein, Trends zu analysieren und Technologien anwenden zu können. 

Auch wenn dies ein langjähriger Prozess ist, lohnt es sich schlussendlich, ein Netzwerk aus erfahrenen Business-Partnern und potentiellen Kunden zu haben. 

Wo man Alan findet:

Website: https://eurosciencepartnership.com/ 

Linkedin Profil: https://www.linkedin.com/in/alan-bullock-42ab642/ 

Xing Profil: https://www.xing.com/profile/alan_bullock 

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