In dieser Episode des Business Interviews Podcast unterhalten wir uns mit Mark Weisbrod von GREYD. Er teilt im Gespräch seine Erfahrungen im Aufbau eines Software-as-a-Service-Unternehmens mit uns.
Außerdem spricht er darüber, wie er sein Produkt richtig am Markt platziert, um selbst ohne die Hilfe von Investoren nachhaltig wachsen zu können.
Hier das Interview im Audio Format:
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Das Münchner Start-up GREYD GmbH beschäftigt sich damit, auf WordPress basierende Systeme aufzubauen, mit denen man möglichst schnell große WordPress Infrastruktur performant aufsetzen kann.
Mark ist einer der beiden Gründer des Start-ups. Er erklärt, dass diese rein in Deutschland entwickelte State-of-the-Art-Technologie sowohl für kleine Website-Ersteller als auch für große Firmen mit 20 bis 40 Multi-Sites mit hunderten Microsites gedacht ist.
Die Unternehmensgründung in einem sehr spezifischen Zielmarkt
Die Unternehmensgründung erfolgte bei Mark aus einem eigenen Need. Die damalige Agentur von ihm erstellte Websites für Kunden.
“Wir haben uns regelmäßig geärgert, dass wir dabei immer von vorne anfangen mussten. Denn Software sollte ja eigentlich immer wieder verwendbar sein”, erinnert sich Mark.
Damals arbeiteten sie mit Pagebuildern, die zwar gut, aber nicht dafür geeignet waren, ganze Strukturen zu klonen, gleichzeitig aufzusetzen und alles instand zu halten.
GREYD hat damit ein Problem für sich selbst gelöst und kann die gleiche Lösung nun auch anderen anbieten.
Da sie selbst lange mit schlecht aufgesetzten Websites und langsamen Pagespeed konfrontiert waren, kennen sie die Probleme der Kunden nur zu gut.
“Der Endkunde weiß oft gar nicht, die Qualität von dem, was er gekauft hat, zu bemessen. Deswegen sehen wir oft, dass unsere Kunden mit veralteter oder schlecht aufgesetzter Infrastruktur bestückt sind, ohne das beurteilen zu können.”
Die Agenturen können komplexere Softwares oft nicht richtig bedienen und versuchen Probleme wie den Pagespeed mit diversen Plugins zu lösen.
Vielmehr sollten sie aber bereits im Aufbau der Website auf die richtigen Methoden setzen, um grobe Fehler in der Infrastruktur zu vermeiden.
Wachstum ohne großer Investoren und Venture Projekten
Die Geschäftstätigkeit von GREYD wurde 2019 aufgenommen. Laut Mark verlässt das Unternehmen gerade die experimentelle Phase und bewegt sich in der Scale-up-Phase.
Das Besondere daran ist, dass GREYD ganz ohne die Hilfe von Investoren oder Start-up-üblichen Venture Projects zu dem gekommen ist, was es heute ist.
Laut Mark war das eine ganz bewusste Entscheidung, um mehr Entscheidungsfreiheit zu genießen.
Er hatte damals schon Erfahrung als Geschäftsführer und wollte sein Unternehmen rein aus dem Cashflow wachsen lassen.
So hätte er mehr Freiheit bei wichtigen Entscheidungen und Prozessen. Vor allem aber könnte er auch Fehler machen, da er die alleinige Verantwortung trägt.
“Das funktioniert mit Sicherheit nicht für jedes Team oder in jedem Markt, aber wir wollten das trotz schwieriger Zeiten so lange wie möglich beibehalten.”
Die Besonderheiten der WordPress-Zielgruppe
So sehr es sich bei dem Produkt von GREYD um ein Nischenprodukt handelt, der WordPress-Markt bietet eine große Zielgruppe.
Tatsächlich ist WordPress mit einem Marktanteil von 60,8% das weltweit größte CMS auf dem Markt, das 34% aller Websites im Internet betreibt.
Der daraus resultierende Zielmarkt ist sehr von seinen Workflows überzeugt. Das rührt daher, dass WordPress Open Source ist und eine große Community hat.
Die User sind oft persönlich von Tools überzeugt, ohne die Technologie zu hinterfragen. Das ist vergleichbar mit der Präferenz von Android oder iOS.
Das heißt, viele setzen z.B. auf Pagebuilder wie Elementor oder Divi. Im Grunde genommen unterscheiden sich diese Tools nur wenig voneinander.
Für GREYD bedeutet das, dass sie einen eindeutigen USP (Unique Selling Proposition) brauchen.
Denn für die meisten Probleme der User, wie etwa Formulare oder Galerien, gibt es bereits zigfache Lösungen. Das heißt, GREYD muss sich nochmals mehr von der Konkurrenz abheben und den Leuten ihren Vorteil klar kommunizieren.
Aber auch das ist nicht immer einfach. Geht es beispielsweise um den Pagespeed, so meint Mark, dass GREYD definitiv besser ist als viele andere auf dem Markt. Jedoch haben große Anbieter ein viel größeres Marketingbudget und gewinnen so den Markt für sich.
Such dir deine Nische und sorg dafür, dass sie groß genug ist, sodass du dort existieren kannst.
Mark Weisbrod
Deswegen baut GREYD mit der Infrastruktur der GREYD.SUITE auf eine ganz spezifische Nische auf. In Verbindung mit Gutenberg schaffte das Unternehmen damit eine möglichst große technologische Unterscheidung zur Konkurrenz und damit auch ihr Alleinstellungsmerkmal.
Die richtige Marketingstrategie ist Key
Die Marketingstrategie von GREYD beinhaltet sowohl Online-Präsenz wie Blogartikel oder Reels auf Instagram, als auch Offline-Aktivitäten wie Vorträge bei WordPress Community-Veranstaltungen.
Das liegt daran, dass GREYD versucht, sich aktiv in der Community zu engagieren. Sie setzen dabei stark auf Mundpropaganda.
Das ist ein sehr langfristiger Ansatz, der sich für das Unternehmen allerdings bezahlt macht. So sehr, dass sie mit ihren Leads und Betriebskapazitäten derzeit voll ausgelastet sind.
Ihre Mischung aus Ad Spend und organischen Ergebnissen sorgt dafür, dass sie sich tiefes Vertrauen von Leuten aus der Community aufgebaut haben. So wird ihr Wissen und ihre Präsenz innerhalb der Community auch durch klassisches Word-of-Mouth weiter verbreitet.
Auswirkungen auf die Kaltakquise
“Ich sehe euch überall” – Ein Satz, den das Vertriebsteam von Mark in der Kaltakquise mittlerweile immer öfter zu hören bekommt.
Das ist jedes Mal ein erfreuliches Erlebnis, da es zeigt, dass die zahlreichen Marketingmaßnahmen Sinn ergeben.
Man darf den Kunden sein Produkt niemals aufzwingen, sagt Mark. Vielmehr geht es darum, sich Zeit zu nehmen und sich lange mit jemandem zu beschäftigen.
GREYD baut sich das Vertrauen der Kunden Stück für Stück auf. Das kann durchaus einige Monate dauern. Wenn diese Kunden dann allerdings zu Käufern werden, sind sie so stark vom Produkt überzeugt, dass sie auch mit Sicherheit nicht kündigen werden.
GREYD verfolgt damit einen sehr langfristigen, aber vor allem auch nachhaltigen Ansatz, der dafür sorgt, dass sie großes Vertrauen und Anerkennung seitens der Kunden und der Community genießen.
Die größten Learnings der letzten 2 Jahre
Auf die Frage, was seine größten Learnings der letzten 2 Jahre wären, findet Mark sehr schnell sehr klare Worte:
Die letzten 2 Jahre waren für GREYD genauso wie für alle anderen von Ereignissen geprägt, die wir so noch nie hatten. Sowohl die Pandemie als auch der Krieg in der Ukraine haben sich im Geschäft bemerkbar gemacht.
Mark ist froh, sich für Bootstrapping entschieden zu haben. Das empfiehlt er auch allen anderen jungen Unternehmern.
So ist und war er nie auf fremde Finanzierungsmethoden wie die Unterstützung von Investoren, Crowdfunding oder Bankkredite angewiesen.
Was er anders machen würde? Sich weniger einzumischen.
Als junger Unternehmer hatte er es stets eilig, wollte schnelle Ergebnisse sehen, hatte ständig neue Ideen und wollte sich in jeden Prozess einmischen.
Er hat gelernt zu verstehen, dass Geschäftspartner und Experten oft besser wissen, was gut für den Erfolg des Unternehmens ist und es manchmal sinnvoller ist, einfach zuzusehen und zu lernen, anstatt überall mitreden zu wollen.
Expertentipps für Unternehmer und Gründer
Geduld und Vertrauen sind das A und O für deinen Erfolg. Jeder, der gerade dabei ist, eine Firma aufzubauen, sollte verstehen, dass die Zusammenarbeit mit den richtigen Leuten aus der Branche unumgänglich ist.
Suche dir Menschen, mit denen du auf Augenhöhe kommunizierst. Respektiere sie und behandle bzw. bezahle sie auch dementsprechend.
Mark kann es im Gespräch nicht oft genug betonen, wie wichtig eine gute Vertrauensbasis zu Geschäftspartnern ist. Wer sich gute Leute sucht und diese respektvoll behandelt, wird langfristige, ertragreiche Partnerschaften aufbauen.
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Patrick hat schon alle Kategorien im online Marketing durchprobiert. Von Social Media Marketing bis hin zu Programmatic Advertising. Am meisten hat ihn dabei SEO und Content Marketing begeistert. In Kombination mit seiner Leidenschaft für Werbetexte hat sich ein wirkungsvolles Paket daraus entwickelt.
