In dieser Episode unterhalten wir uns mit Peter Genßler, er unterstützt Unternehmen dabei, ihre Geschäftsprozess steueroptimal zu gestalten. Er teilt mit uns sein Wissen darüber, wie Prozessoptimierung in der Buchhaltung am besten funktioniert und welche Auswirkungen diese auf die Vereinfachung von steuerlichen Meldepflichten hat.
Zusätzlich teilt er seine Ansichten zum Thema Tax-Rate-Minimierung und warum er kein Fan davon ist.
3 Learnings des Gesprächs:
- Auch junge Unternehmen sollten sich bereits mit steueroptimalen Geschäftsprozessen befassen.
- Tax-Rate-Minimierung ist nicht alles und sollte nicht das Hauptziel sein.
- Viele Berater geben standardisierte Antworten, weil die Mandanten aus Unwissenheit keine konkreten Fragen stellen.
Hinweis: Dieser Beitrag stellt natürlich keine Beratung für steuerliche Angelegenheiten dar. Er fasst lediglich das geführte Interview (hier zu sehen/hören) zusammen!
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Seit nunmehr 2 Jahren beschäftigt sich Peter Genßler als Gründer und Geschäftsführer der Morla Consult GmbH damit, Unternehmen dahingehend zu beraten, gewisse Prozesse aus steuerlichen Gesichtspunkten zu verbessern.
Durch seine langjährige Erfahrung in Führungspositionen in Steuerabteilungen diverser Industrieunternehmen, kennt er sich bestens mit dem Thema aus.
So entstand die Morla Consult GmbH
Peter Genßler hat sein Unternehmen 2021 gegründet, weil er gesehen hat, welches Potenzial in Unternehmen steckt, im Hinblick auf einen der größten Kostenblöcke, den Steuern.
“Bevor man seine Mitarbeiter hungern lässt, weil man die Lohnkosten reduziert, sollte man lieber dafür sorgen, alle sonstigen Geschäftsprozesse möglichst steueroptimal zu gestalten, um unnötige Ausgaben zu vermeiden”, erklärt er.
Anders als examinierte Steuerberater hat Peter eine andere in Deutschland anerkannte Ausbildung. Deshalb nennt er seine Tätigkeit auch nicht Steuerberatung, sondern konzentriert sich ausschließlich auf Beratungen, die im steuernahen Bereich stattfindet.
Diese umfangreiche Beratungsvielfalt gibt ihm auch die Möglichkeit, sich branchenunabhängig um steuerliche Angelegenheiten verschiedenster Unternehmen zu kümmern.
Auch wenn es branchenspezifische Steuern gibt, letztlich geht es in seiner Tätigkeit immer darum, Prozesse innerhalb des Unternehmens korrekt und vor allem effizient zu gestalten.
Für wen die steuerliche Prozessoptimierung relevant ist
Anders als gedacht, ist die steuerliche Prozessoptimierung nicht nur ein Thema für Groß- und Mittelbetriebe, sondern ebenso relevant für Kleinunternehmer.
Auch junge Unternehmen sollten bereits frühzeitig darüber nachdenken, steuerliche Prozesse so zu etablieren, dass sie regelkonform und transparent sind.
Tatsächlich kostet es weit mehr, grundlegende Prozesse erst im Nachhinein umzustellen. Je früher man sich mit dem Thema auseinandersetzt, desto besser.
Ein gewisses Basiswissen zu steuerlichen Pflichten und Prozessen gibt einem als Unternehmer nämlich auch die Möglichkeit, beim Steuerberater die richtigen Fragen zu stellen und guten Service zu verlangen.
“You get what you pay for” gilt nämlich leider oft auch für Buchhalter und Steuerberater. Stellt man nicht die richtigen Fragen, bekommt man vielleicht nicht den gewünschten Service.
Man darf nicht einfach davon ausgehen, dass jeder Steuerberater einem dabei hilft, die eigene Steuerlast zu optimieren.
Nur zu oft kümmern sich Steuerberater rein um die Steuererklärung eines Unternehmens und gehen nicht proaktiv auf die Kunden ein.
Diese sind mit der Materie aber nicht vertraut und sind daher weder im Stande ein offenes Gespräch über die Thematik zu führen, noch trauen sie sich alle ihre Fragen dazu zu stellen.
Da der Service eines Steuerberaters oft auch sehr kostspielig ist, sind viele Unternehmer froh, wenn sie die Arbeitszeit dieser auf ein Minimum reduzieren können. Zufrieden sind sie allerdings nicht immer mit der Leistung.
Kosten sparen mit der richtigen Beratung
Immer wieder haben Unternehmen Schwierigkeiten damit, manuelle Arbeiten mit einer automatischen Lösung zu überführen.
Transaktionen werden nicht strukturiert eingetragen und Buchhaltungsprozesse werden vernachlässigt.
Das führt am Ende des Jahres zu einer Menge Arbeit für das Controlling und die Finanzabteilung.
Anstatt mühsam, manuell alle Zahlen für die Bilanz herauszupicken, sollten Prozesse besser von Anfang an organisiert und vor allem auswertbar gestaltet werden.
Dazu kann auch eigens dafür kreierte Software verwendet werden, die die menschliche Fehleranfälligkeit minimieren.
So kann Zeit und Geld gespart werden.
Der Alltag als Berater
Peter verrät, dass innerbetrieblichen Beratern oft nicht die gleiche Aufmerksamkeit geschenkt wird wie externen Consultern.
Als außerbetriebliche Fachkraft fühlt er sich nicht nur respektvoller behandelt, sondern auch besser wahrgenommen. Er sieht seine Worte Anklang finden und auch zu Taten bei Entscheidungsträgern führen.
Allerdings ist es nicht immer einfach, einen richtigen Business Case darzustellen. Manchen Unternehmern fehlt schlichtweg das Verständnis für seine Beratungstätigkeit.
Viele Führungskräfte sehen nur die Endresultate der Steuererklärung und ignorieren die Ineffizienz und den Aufwand, dorthin zu gelangen.
Oftmals kommen Konzerne ohne große Findings oder Nachzahlungen aus ihrer Betriebsprüfung und erkennen deswegen nicht den Wert von Peters Beratungstätigkeit.
Die Neukundengewinnung als Steuerexperte
Neue Aufträge und Kunden erhält Peter vor allem durch Mundpropaganda. Zusätzlich ist sein Unternehmen bei einer Reihe von Vermittlern gelistet, wobei er dabei bedauert, dass er auf einen großen Teil der Marsche verzichten muss.
Für ihn ist und bleibt Mundpropaganda das beste Mittel, um an neue Aufträge zu kommen.
Das belegt auch eine McKinsey-Studie, die ergab, dass Mundpropaganda 50% der Kaufentscheidungen in der gesamten Customer Journey beeinflusst, mehr als das Zweifache des Umsatzes von bezahlten Medien generiert und die Verbraucherentscheidungen am stärksten beeinträchtigt.
Expertentipps für steueroptimierte Prozesse in Unternehmen
Peter spricht sich klar und deutlich gegen die bekannte Tax-Rate-Minimierung aus. In seinen Augen ist so ein Vorgehen unsozial. Schließlich lebt der Staat davon, dass die Steuerzahler, die es sich leisten können, auch entsprechende Steuersätze zahlen.
Vielmehr setzt er sich dafür ein, Unternehmern dabei zu helfen, ihre Prozesse zu optimieren, um eine strukturierte Steuererklärung abgeben zu können. Anstatt zur Versteuerung in Niedrigsteuergebieten in Irland oder in der Schweiz zu raten.
Sinn und Zweck der Sache ist in seinen Augen, seinen jeweiligen Beitrag zum Sozialsystem zu leisten. Dies soll allerdings so automatisiert und reibungslos wie möglich ablaufen.
Wo man Peter findet:
Linkedin Profil: https://www.linkedin.com/in/petergenssler/?originalSubdomain=de
Xing Profil: https://www.xing.com/profile/Peter_Genssler
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