Vielleicht hast du schon mal von Brand-Kampagnen auf Google Ads gehört. Der Fokus liegt dabei auf deinen eigenen Brand Keywords.
Ich persönlich halte nicht viel von dieser Art der bezahlten Anzeigen. Damit du verstehst, warum wir organische Maßnahmen als sinnvollere Optionen sehen, erklären wir dir…
- was Brand Keywords eigentlich sind
- unsere Gründe, die gegen die Nutzung von Google Ads für Brand Keywords sprechen
- Ausnahmen, in denen Google Ads für Brand Keywords sinnvoll sein können
Was sind eigentlich Brand Keywords?
Wenn wir von Brand Keywords sprechen, bezieht sich das auf Keywords, die direkt mit einer Marke oder einem Unternehmen assoziiert werden.
Stell dir dafür am besten vor, du bist online auf der Suche nach einem gebrauchten Laptop. Beim Googeln hast du nun mehrere Möglichkeiten.
Suchst du nach gebrauchten Laptop kaufen, ist das ein Non Branded Keyword. Schließlich kommt ja kein bestimmter Markenname darin vor.
Suchst du allerdings nach gebrauchten Laptop auf eBay kaufen oder auch nur eBay, um auf den Webshop zu kommen, dann sprechen wir hier ganz klar von einem Brand Keyword. Bei dieser Suchanfrage kommt ganz offensichtlich der Markenname eBay vor und du signalisiert damit auch, dass du zu eBay möchtest.
Das heißt, sobald ein Markenname in deinen Keywords vorkommt, sprechen wir von Brand Keywords. Ein Brand Keyword kann auch nur aus dem Markenname selbst bestehen, ohne jeglichen Zusatz.
Heutzutage ist es Gang und Gäbe, dass Unternehmen Google Ads für einen Markennamen schalten.
Wenn du beispielsweise nach Nike suchst, werden dort nicht nur die organischen Suchergebnisse aufgelistet sein, sondern es wird auch Werbung für diverse Nike Produkte aufscheinen.
Google Ads für Brand Keywords sind unnötig
Aber nun zurück zur anfänglichen Frage. Sollte man generelle Google Ads für die eigenen Brand Keywords schalten?
Diese Frage beantworten wir ausnahmsweise mit einer sehr klaren Antwort: Nein, sollte man mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht. In seltenen Ausnahmefällen schon, aber dazu später mehr.
In den meisten Fällen wären Google Ads für die eigene Brand einfach nur Verschwendung deiner Ressourcen. And here’s why:
- Navigational Intent
Warum Geld ausgeben, wenn Leute sowieso schon durch die organische Suche auf meine Seite kommen?
Wenn jemand bereits nach einer bestimmten Brand sucht, handelt es sich dabei um einen Navigational Intent. Mit solch einer Suchanfrage signalisiert man ganz klar, dass man die Marke kennt und auch, wo man mit der Suche landen möchte.
Denn sucht jemand nach Nike, ist klar, dass Produkte von Adidas oder Reebok uninteressant sind.
Niemand sollte Geld ausgeben, um Kunden zum Kauf zu bewegen, die ohnehin und ganz ohne digitale Werbung bei dir gekauft hätten. Das würde selbst bei niedrigen Klickpreisen einfach keinen Sinn ergeben.
- Falsche Ergebnisse der Marketingmaßnahmen
Das Schalten von bezahlten Anzeigen verfälscht außerdem das Ergebnis der Wirksamkeit verschiedener Online-Marketingmaßnahmen.
Oder anders gesagt würde Google Ads mehr Lorbeeren bekommen, als es eigentlich verdient. Vor allem wenn wir von einem Last-Click-Attribution-Modell ausgehen, bei dem der gesamte Verdienst für eine Conversion dem letzten Touchpoint in der Buyer’s Journey zugeschrieben wird.
Du drängst mit Google Ads möglicherweise sogar deine eigenen organischen Suchergebnisse nach unten.
Passend zu dem Thema haben die eBay Research Labs selbst sogar eine Studie veranlasst. Darin wurden die eBay-Verkäufe analysiert, nachdem die Google Ads mit Brand Keywords eingestellt wurden. Während eine Kontrollgruppe von Regionen beibehalten wurde, in denen weiterhin bezahlte Anzeigen geschaltet wurden.
Die Ergebnisse zeigen, dass viele bezahlte Anzeigen praktisch keine Umsatzsteigerung bewirken. Und selbst bei denjenigen, bei denen dies der Fall ist, werden die Umsatzvorteile durch die Kosten für die Anzeigen selbst bei weitem in den Schatten gestellt.
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Der Kontext ist entscheidend für die richtige Investition in Google Ads für Brand Keywords
Ein möglicher Ausnahmefall, indem Google Ads für Brand Keywords sinnvoll sein können, ist, wenn deine Mitbewerber ihre Ads für Suchanfragen deiner Marke schalten.
Stell dir vor, du suchst nach gebrauchten Laptop auf eBay kaufen und erhältst zuallererst Google Ads von Shpock oder Willhaben.
In diesem Fall kann es aus der Sicht der Plattform eBay sinnvoll sein, Google Ads zu schalten.
Denn bei einer Suchanfrage wie dem eben genannten gebrauchten Laptop auf eBay kaufen könnte es sein, dass die Suchintention eher auf dem gebrauchten Artikel liegt, anstatt auf der Plattform.
Bei solchen Suchanfragen ist es den Leuten möglicherweise wichtiger, ein gebrauchtes Produkt zu kaufen, als Wert auf die jeweilige Plattform zu legen. Deswegen macht eine Investition in bezahlte Anzeigen für Brand Keywords auch durchaus Sinn.
Trotzdem kommt es immer auf den Kontext der jeweiligen Suchanfrage an, ob Google Ads Ressourcenverschwendung oder eine sinnvolle Investition sind.
Ein weiterer Ausnahmefall, bei dem es hilfreich sein kann, auf deine Brand Keywords Google Ads zu schalten, ist, wenn deine Produkte auf verschiedenen Websites verkauft werden.
Laufschuhe von Nike beispielsweise werden nicht nur auf Nike.com verkauft, sondern auch auf vielen anderen Websites und Online-Shops. Für Nike ist die Marge aber womöglich besser, wenn die Kunden direkt bei Nike.com kaufen, als bei anderen Shops.
Je nach Provision der anderen Händler und Kosten für Google Ads können diese in dem Fall für Brand Keywords rentabel sein.
Organische Suchergebnisse oder doch bezahlte Ads?
Wenn bei der Suchintention nicht klar ist, dass die Leute ausschließlich auf deine Website wollen, sondern schlichtweg deine Brand suchen und diese auf anderen Plattformen auch erhältlich ist, sind Google Ads eventuell eine willkommene Hilfestellung.
Bei reinen Brand-Anfragen sind Google Ads für Brand Keywords jedoch eine Geldverschwendung. In diesem Fall empfehlen wir eher, den Fokus auf lukrativere, organische Marketingmaßnahmen zu legen.
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